Im letzten Jahr setzte das Darmstädter Trio mit seiner ersten EP „Dämonen“ einen beachtlichen Schritt. Die fünf Songs definierten bereits eine klare Vision: Aufreibend-harte Gitarrensphären, die in Kombination mit melodischen Hooks trotzdem eingängig bleiben. Dieses Rezept lebt die Band nun mit „Denen die wir waren“ auch auf Albumlänge aus. Bis auf wenige Ausbrüche funktionieren alle Tracks tatsächlich nach dem selben Schema. Diesen Umstand kaschiert die Band aber mit ihrem äußerst feinen Gespür für Melodieführung. Die Klänge der Refrains sind teilweise wirklich ergreifend schön. Höhepunkt ist hier der Closer „Winter in dir“, in dem Drummerin Emma McLellan mit zerbrechlicher Stimme im Duett mit den berstenden Schreien von Frontmann Jonas Jakob singt. „Vis-à-vis“ ist dagegen eine gewaltige Gangshout-Hymne, mit „Zerbrechen“ hat es sogar ein brutaler Hardcore-Track auf die Platte geschafft.
Überhaupt ist die Produktion von „Denen die wir waren“ das vielleicht allumfassende Highlight. Die Soundwände der Band wirken so unheimlich gewaltig, jeder Klavierton erklingt wahnsinnig sanft und eindringend. Virtuose Musiker sind die 8kids definitiv nicht, ihre Stärke liegt vor allem in dem Schaffen einer dichten Atmosphäre. Dabei wirken die Werke der Band trotz aller Aufbauschung niemals billig oder zu sehr konstruiert.